Édouard Glissant

französischer Schriftsteller und Philosoph; beschäftigte sich v. a. mit dem karibischen Kulturraum; Romane, Essays, Gedichte, Theaterstücke; Veröffentl. u. a.: "Sturzflut. Das Lied von Martinique", "Die Hütte des Aufsehers", "Zersplitterte Welten", "Tout-monde", "Kultur und Identität", "Traktat über die Welt"

* 21. September 1928 Bezaudin (auf Martinique)

† 3. Februar 2011 Paris

Herkunft

Édouard Glissant wurde 1928 als Sohn eines schwarzen Plantagenarbeiters in Bezaudin auf der Antilleninsel Martinique geboren. Er war Abkömmling ehemaliger Sklaven und wuchs mit seinen vier Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen in Lamentin auf.

Ausbildung

Er besuchte die Volksschule in Lamentin und anschließend das Lycée in Fort-de-France, der Hauptstadt von Martinique, wo Aimé Césaire, einer der Mitbegründer der Negritude-Bewegung, sein Lehrer war. Ausgestattet mit einem Stipendium der französischen Regierung, kam G. 1946 nach Paris und studierte dort u. a. an der Sorbonne und am Musée de l'Homme Philosophie und daneben noch Geschichte, Literatur und Ethnologie.

Wirken

G. galt als der bedeutendste Autor der französischsprachigen Karibik und einer der angesehensten Schriftsteller der frankophonen Welt. Mit seinen weltweit diskutierten Thesen etablierte er sich zudem als intellektueller Vordenker zu Fragen postkolonialer Identität und Kulturtheorie. "Was ich einklage", erläuterte ...